Wir fuhren auf unbefestigten Straßen durch dunkle Fichtenwälder. Links und rechts stapelten sich geräppelte Stämme. Endlich schienen wir den richtigen Stapel gefunden zu haben. Jetzt mußte der Lastwagen gewendet werden. Vater stellte mich ziemlich weit abseits auf einen abgesägten Baumstumpf.

„Rühr dich nicht von der Stelle. Wenn du müde bist, kannst dich auf den Stumpf setzen, aber geh' keinen Schritt von hier weg."

Der Ton, in dem er das sagte, war für mich ein strikter Befehl. Ich sollte bald sehen, warum.

Die zwei Arbeiter hatten nur eine einfache Seilwinde und jeder einen Kehrhaken. Das war ein eineinhalb Meter langer Holzstiel, an dem am Ende ein Eisenhaken befestigt war. Sie riefen sich Befehle zu. Manchmal rutschte der Stamm zurück, so dass ich dachte, jetzt begräbt er einen unter sich. Die Arbeit dauerte über zwei Stunden.

Da stand ich auf meinem Baumstumpf und schaute meinem starken und schönen Vater zu. Seine lockigen, gewellten braunen Haare erweckten in mir das Gefühl eines Herrgott ähnlichen Beschützers. In Vaters Nähe konnte mir einfach nichts passieren. Sogar während seiner gefährlichen Arbeit schaute er manchmal zu mir herüber und nickte mir zu. Wenn ich da an den Vater von Fine, meiner Freundin dachte. Deren Vater war klein und immer sehr blass. Na ja, der ging in die Fabrik. Da war Langholzfahrer schon etwas Interessanteres, das mußte jeder einsehen.

Die Männer legten schwere Ketten um das Langholz. Vater winkte mir mit seinem Vesper in der Hand zu.
Ich durfte vom Brot und Speck ein Stück abbeißen, einen Schluck Wasser nehmen, dann ging es heimwärts.