Mein Haar


Mein Haar verfärbt sich herbstlich,
noch küßt es ein sanfter Wind.
Mein Haar
Trägt die Weisheit des Sommers,
sorglos – ein lachendes Kind.
Die Felder strecken die Glieder;
es seufzt der Wald schon im Traum.
Mein Haar
Wärmt kühle Gefühle,
umarmt noch vom Morgentau.
Wohin – fragen Vögel die Sonne;
und Blätter tanzen verwirrt,
mein Haar
verfärbt sich herbstlich,
kränzt mich in Silberschein;
ich halte die Sommergedanken
bis in den Winter hinein.
Mein Haar
Ist mir ein Spiegel,
verfängt sich mein Blick darin,
mein Haar
fließt in leisen Wellen
zu uralten Ufern - dahin.



Lili Horn, 15.07.01