Wochenend und Sonnenschein


Endlich Wochenende! Ich hatte anstrengende Arbeitswochen hinter mir. Nachdem ich nach 9½ Stunden erholsamem Schlaf in einen strahlend blauen Himmel sah und
beim Frühstück auf meinem Balkon die wärmende Sonne
spürte, beschloss ich an den See zu fahren. Schon lange war ich
nicht mehr an diesem kleinen, idyllischen See im Wald. Ich griff nach
meiner Tasche, füllte sie mit den Dingen, die das Faulenzen so
gemütlich machen und schulterte meine Decke. Nur ein paar
Kilometer und ich war an meinem versteckten Lieblingssee aus früheren
Zeiten.
Nichts hatte sich verändert. Gut, die Bäume waren noch höher gewachsen
und das Gebüsch war noch dichter geworden, als ich es in
Erinnerung hatte.

Diese Ruhe! Himmlisch!
Ich breitete meine Decke an einem Fleckchen aus, das auch ein wenig
Schatten in dieser Oase bot. Sogleich streckte ich mich aus, räkelte
mich in der Sonne, atmete tief durch und wollte diesen Tag nur
genießen.

Ich schloss die Augen, begann meinen Stress abzubauen und verlor mich in Träumen, …als
ich das Tür-Schlagen eines größeren Wagens vernahm.

Und gleich darauf drangen das Quengeln ungeduldiger Kleinkinder und das Schimpfen genervter
Eltern zu mir herüber.

Oh bitte, bitte.., legt euch an die andere Seite des Sees!, rumpelten jetzt Bedürfnisse
in meinem Kopf, die nach Erholung schrien.

Infolgedessen verzerrte sich fühlbar mein Gesicht, als ich die Familie mit mehreren
Taschen …und Grill …und Spielzeug …und Schwimm-Utensilien auf
mich zukommen sah. Papa rann der Schweiß übers
Gesicht, Mama gab Anweisungen, wie und wo die Kinder zu laufen
hatten und wo man sich schließlich niederlassen sollte. Fast
unschlüssig blieb Mama jetzt etwa 3 Meter vor mir stehen
und murmelte etwas wie: …da sitzt ja schon wer! …wo sollen wir
denn dann hin?

Ist das hier i h r Platz?, fragte ich mich im Stillen. >>>