Projekttagebuch

 

 

Projekt Wuhseli

 

 

Da war zunächst mal eine Idee, welche einer Geschichte zur Geburt verhalf, die dann einige Zeit in der Schublade lag und schließlich doch noch einen Verleger interessierte.

Dieser, Herr Büngen vom Geest Verlag, regte an, mit dieser Geschichte zu einer Schulklasse zu gehen und die Schüler zu bitten, das Lektorat zu übernehmen.

Es war gar nicht so einfach, diese Klasse zu finden, aber schließlich gelang es doch.

Frau Keller, die Klassenlehrerin der 8. Hauptschul-Klasse in Nehren, einem kleinen Ort nicht weit von Tübingen, empfand es als einmalige Chance, den Kindern die Wichtigkeit des Lesens auf diesem ungewöhnlichen Weg zu vermitteln.

Sie war nicht ganz ohne Bange:

„Aber was ist, wenn das nicht funktioniert. Es ist ja recht anspruchsvoll.“

Damit stand sie nicht alleine da, mich plagten ähnliche Gedanken.

„Dann war es zumindest ein interessantes Experiment“, beruhigte ich uns beide.

Und dann riskierten wir es einfach.

Für mich war das ganze in doppeltem Sinn eine spannende Sache:

Einmal hatte ich keine Ahnung, ob es mir gelingen würde, die Schüler zu erreichen und zu motivieren, zum anderen wusste ich nicht, was das für Folgen haben würde für meinen Text .

Ersteres weiß ich nun – es ist nicht nur ein interessantes Experiment, sondern es gelingt. Letzteres ... nun ja ... ich beginne zu ahnen, dass eine Menge Arbeit auf mich zu kommt. Und es ist durchaus noch nicht abzusehen, wohin das führen wird.

 

 

15. Februar 2005: 1. Tag

 

Jonas Kretzschmar

R.M.Schmidt

Als erstes hat sich Fr. Schmidt vorgestellt und erklärt, dass wir uns die nächsten

Tage mit ihrem noch nicht fertigen Buch beschäftigen  und es lektorieren werden.

Ich stehe vor 14 Schülern (3 sind krank) und bin etwas bang. Werden sie gut finden, was ich da vorhabe? Es ist ja zumindest sehr ungewöhnlich und kommt nicht alle Tage vor.

Dann hat sie noch gesagt, wie lang es von der Idee bis zum fertigen Buch braucht und hat dazu Plakate aufgehängt.

Die Kinder sind durchaus beeindruckt. Als ich ihnen erkläre, was sie als Lektoren zu tun haben, werfen sie sich Blicke zu von ratlos über bis zweifelnd bis ablehnend. Mir ginge es an ihrer Stelle wohl auch so. Lektorieren sollen Sie? Das tun, was sonst Leute hauptberuflich machen? Uff!

Schwer beeindruckt sie allerdings die Aussicht, den Druck des Buches dann selbst miterleben zu dürfen. An einer Druckmaschine, die eigens dafür in der Schule aufgestellt wird. Hier höre ich diverse Male ein: „Wow!“

 

 

Ein langer Weg von der Idee zum Buch

 

Danach hat sie uns noch einen Ordner für unsere Blätter des Projektes gegeben.

Zum Schluss hat sie die ersten 2 Kapitel vorgelesen.

Jedes Kind bekommt eine Ordnermappe zum einlegen verschiedener Blätter, die während des Projekts anfallen werden.

 

Fazit: Ich bin in Schweiß gebadet (Unterrichten ist sehr anstrengend), aber ich habe das Gefühl, das Projekt könnte gelingen. Ich bin ganz zuversichtlich.

 

 

 

 

16. Februar 2005: 2. Tag

 

Jonas Kretzschmar

R.M.Schmidt

Am Anfang hat Frau Schmidt uns wieder 3 Kapitel vorgelesen.

Beim Vorlesen ist es ganz still. Ich weiß noch nicht, ob das eine Höflichkeitsgeste ist, oder an der Gegenwart der Klassenlehrerin liegt, die unauffällig von hinten alle im Auge hat. Ich nähre die leise Hoffnung, es könnte auch an meinen Texten liegen. Ein bisschen zumindest. Einzelne kleine Lacher beruhigen mich.

Zuerst haben wir über die vorgelesenen Kapitel diskutiert und gesagt, was wir gut und was wir nicht gut fanden.

Ein Autor, der es nicht ertragen kann, kritisiert zu werden, sollte nicht schreiben, auf keinen Fall sollte er sich aber einer solch kritischen Jury aussetzen. Ich habe die Schüler ermuntert, mit nichts hinterm Berg zu halten. Dass die erste kritische Bemerkung  von einem bedauernden Blick begleitet ist, rührt mich sehr:

„Also, ehrlich gesagt, Frau Schmidt, ich würde das Buch nicht kaufen. Wirklich nicht“

‚Ich auch nicht’, denke ich, ‚nicht so, wie es jetzt ist’. Das war mir zwar schon vorher klar, aber im Austausch mit diesen Schülern wird mir schnell klar, wieso nicht.

„Wissen Sie, Kinder denken nicht so, und sie reden nicht so.“

Genau! Und woher soll ich das wissen? Ich bin – leider (in diesem Sinn) schon viel mehr, als mir lieb ist – erwachsen. Und deshalb brauche ich die Kritik der Kinder.

Es wird immer spannender.

Dann hat sie uns erklärt wie und mit welchen Zeichen wir die Texte später lektorieren sollen.         

Lektoren haben Zeichen. Furchtbar viele und furchtbar komplizierte. So viele brauchen wir nicht. Wir brauchen nur einige:

          =  hier ist ein Fehler

         =  hier fehlt etwas

    = hier hätte ich eine eigene Idee

Uunterstr. U= verstehe ich nicht 

                  ist unlogisch

                  ist überflüssig etc.

 

 

hochkonzentriert

 

 

Fazit: Es war anstrengend – für alle. Aber auch das gehört dazu. Es ist ja auch schließlich

           keine einfache Sache, oder? Am Abend verflüchtigt sich meine Denkblockade („WIE

           soll ich das bloß umschreiben?“). Langsam greift eine Idee und die Schreibabteilung

           meines Gehirns läuft an. Von jetzt ab weiß ich: Das wird – wie auch immer – das wird!

 

 

 

17. Februar 2005: 3. Tag

 

Jonas Kretzschmar

R.M.Schmidt

Zunächst hat Frau Schmied wieder 3 neue Kapitel vorgelesen.

Tja, es ist schon klar, dass die Kapitel so, wie sie vorgelesen werden, nachher im Buch nicht vorkommen werden. Es wird sich einiges ändern, dennoch hören die Schüler geduldig zu.

Danach haben wir den Rest der Stunde mit  dem Lektorieren begonnen. Jede Gruppe hat einen Ortner mit ihrem Kapitel bekommen welches sie lektorieren sollte.

Ich fordere die Schüler auf, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, und ich bin beeindruckt, was da alles angemerkt und vor allem bemerkt wird – bis hin zu fehlenden Lücken bei ... und zu geringen Abständen im Text.

Und manche Wendung, die mir besonders gut gefallen hat, fällt dem Lektorenstift zum Opfer → „Wissen Sie, das ist viel zu kompliziert, so reden Kinder nicht.“

Offensichtlich tun sie das nicht.

Ich kann nur jedem Autor, der für Kinder schreibt, oder zumindest denkt, er täte es, ein solches Projekt empfehlen.

Der Kontakt mit den Kindern ist sehr heilsam und aufschlussreich.

Und sie sind toll.

 

 

Mit Feuereifer bei einer anspruchsvollen Arbeit

 

Fazit: Wir haben es geschafft – und – wir sind geschafft. Heute gehe ich mit einem

           Stapel lektorierter Manuskripte nach Hause, die ich jetzt alle auswerten muss. Und ich

           muss das ‚neue’ Buch schreiben. Das wird eine Heidenarbeit, aber langsam beginnen

           die Ideen zu sprudeln, und ich bin selbst ganz gespannt, was dabei herauskommen

           wird. Eins ist jedenfalls schon jetzt klar: Das Buch wird gaaaaanz anders werden. Ich

           bin total gespannt.

           Darauf, aber zunächst auch auf nächste Woche. Dienstag und Donnerstag werden uns

           noch mal zwei große Aktionen bringen, denn das Buch soll ja auch illustriert werden.

           Die Schüler sollen auch das selbst machen. Und ich zweifle nicht daran, dass sie das

           gut machen werden.

           Und am Mittwoch werde ich noch mal einfach so als Autorin kommen und eine kleine

           Autorenlesung machen. Einiges vorlesen davon, was ich sonst noch so schreibe. Und

           das dürfen die Schüler einfach nur genießen.

           Und natürlich werden sie ein Lektoren’honorar’ bekommen. Darüber muss ich mir

           allerdings noch Gedanken machen. Aber da wird mir schon noch was einfallen.  Mit

           Sicherheit.


Das beste Projekt kann noch so gut geplant sein, es kann dennoch passieren, dass es ein Projekt mit Hindernissen wird. In unserem Fall jedenfalls war es so, und das lag an der Grippewelle.

Zuerst erwischte es die Autorin, dann fehlte plötzlich fast die halbe Klasse, und schließlich legte sich auch die Lehrerin ins Bett. Dass der zweite Projektteil, in dem die Bilder für das Buch entstehen sollten, dennoch wie geplant stattfinden konnte, ist dem Umstand zu verdanken, dass die Tochter der Autorin angehende Lehrerin mit Beifach Kunst ist. Und so konnte mit ihrer Hilfe das Projekt weitgehend erfolgreich weitergehen.

Der Pressetermin wurde verschoben und findet noch statt, und eine abschließende Autorenlesung wird es auch noch geben.

Und wenn man es genau betrachtet, ist es doch beachtlich, dass wir uns nicht entmutigen ließen. Dazu bräuchte es mehr, als eine Grippewelle, nicht?

 

 

22. Februar 2005: 4. Tag

 

Jonas Kretzschmar

R.M.Schmidt

Heute ist, da Frau Schmidt krank ist, ihre Tochter Frau Paradis zu uns gekommen.  

 Von 17 Schülern sind noch 9 da. Die anderen sind krank. Aber die 9 machen sich unverdrossen ans Werk.

Als erstes wurden Gruppen eingeteilt in denen wir die Bilder für das Buch machen sollten.

 Die Gruppen sind unverhofft klein, aber es geht.

 

 

 

Es ist gar nicht so einfach, eine Geschichte zu illustrieren

 

Die Elemente für die Collage müssen sorgsam ausgewählt werden.

 

Da man in einem Buch nicht sehr viele Bilder machen kann, mussten wir uns am Anfang erst überlegen, welche Szenen wir illustrieren wollen.

 Es muss genau überlegt werden, welche Geschichten etwas ‚hergeben’, das man gestalten kann.

 

 

 

 

 

 

24. Februar 2005: 5. Tag

 

Jonas Kretzschmar

R.M.Schmidt

Dann haben alle angefangen die Bilder zu zeichnen. 

Die Aktion nimmt ihren Lauf, und die Fotos können die Atmosphäre besser beschreiben, als es Worte können.

 

ganz selbstvergessen

 

Man muss sich nur zu helfen wissen: Pausen am Fenster

 

 

 

Kleiner Plausch mal zwischendurch

 

Auf Motivsuche am PC, und mit Hilfe des Tageslichtprojektors kann man auch pausen

 

 

Die Lehrerin, Frau Keller, ist voll mit dabei

 

 

 

Die Ergebnisse sind bemerkenswert., wenn man bedenkt, dass die Klasse derzeit eigentlich gar keinen Kunstunterricht hat (wie schade!) und plötzlich mittendrin im Schuljahr an zwei Tagen etwas gestalten soll, und noch dabei etwas, das nicht alltäglich und auch nicht ganz einfach ist.

 

Fazit: Trotz der erschwerten Bedingungen, infolge der Grippe, war das Projekt bis hierhin erfolgreich. Es steht noch einiges aus, aber das kriegen wir auch noch hin. Gut Ding will Weile haben, sagt man. Wenn man das berücksichtigt, müsste das ‚Ding’ wirklich gut werden.

Davon gehen wir jetzt einfach mal aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Leitartikel über Herrn Wuseli

 

 

Am 22. März waren wir zu fünft – Frau Keller, die drei Schüler der Pressegruppe und ich – in Mössingen beim Steinlachboten.

Es war ein sehr interessantes Interview, und Frau Lohr, die Redakteurin, sehr angetan von unserem Projekt. Sie fragt uns Köcher in den Bauch und wollte unbedingt einen Fotografen in die Schule schicken, denn der Artikel sollte ein Foto bekommen.

Am Tag darauf war dafür die günstigste Gelegenheit, denn da sollte ich eine kleine Autorenlesung machen („Was schreiben Sie eigentlich sonst noch so?“), und vor allem etwas aus dem ‚neuen Wuseli’ vorlesen.

Der Fotograf kam, knipste und ging auch gleich wieder. Fotografen haben natürlich viele Termine und nicht viel Zeit. Er war sehr nett und sehr interessiert.

Und heute, am 29. März kam der Artikel schon. Als Leitartikel. Wenn das nichts ist.

Herr Wuseli meint, das sei aber auch wirklich das mindeste. Na ja, unter Minderwertigkeitskomplexen leidet er nicht.

Mal sehen, wie das ganze weitergeht. Es wird immer interessanter.

 

Und hier ist der Artikel:

 

Warum Wuhseli ein Gesicht bekam

 

Die Tübinger Autorin Rosemai M. Schmidt ließ ihr Jugendbuch-Manuskript von Nehrener Hauptschülern lektorieren

 

NEHREN (slo). Die Tübinger Autorin Rosemai M. Schmidt hat ein Jugendbuch geschrieben. Der Geest-Verlag in Vechta interessierte sich dafür, regte aber ein außergewöhnliches Projekt an. So kam es, dass die Nehrener Achtklässler zu Lektoren und Illustratoren wurden. Für ein Buch, das im Herbst erscheinen soll.



 

Patrik Schekies, Jessica Bleibler und Martin Weltz, das „Presseteam“ der jungen Lektoren, sind auch beim Illustrieren des Buches von Rosemai M. Schmidt (rechts) dabei. Die drei haben ihr Projekt dem STEINLACH-BOTEN vorgestellt und die Zitate ihrer Mitschüler besorgt.
Bild: Rippmann

T„Also ehrlich gesagt, ich würde das Buch nicht kaufen. Wirklich nicht.“ Wenn ein Zuhörer nach einer Autorenlesung zu diesem Fazit kommt, muss der Autor sehr, sehr tapfer sein. Das musste auch Rosemai M. Schmidt, nachdem sie den Schülern der achten Klasse ihren „Wuseli“ vorgelesen hatte. Immerhin: Die Kritik wurde von einem bedauernden Blick begleitet. Und schließlich handelte es sich ja auch um keine normale Autorenlesung. Es war eher die Vorlage des Manuskripts vor dem Lektor. Nur dass dieser Lektor 17-köpfig war und, was das Lektorieren angeht, ohne jegliche Erfahrung.T

TEs war nicht gerade die Bedingung des Geest-Verlags, eher eine Bitte: „Machen Sie doch ein Projekt mit einer Schulklasse. Lassen Sie die Jugendlichen Ihr Buch lektorieren.“ Weil diese Bitte jedoch mit dem Versprechen verbunden war, das Buch dann auch zu veröffentlichen, blieb Rosemai M. Schmidt eigentlich keine Wahl. Und so schlecht fand sie die Idee ja auch gar nicht: „Die besten Lektoren für Jugendbücher sind Jugendliche“, findet sie. Sie fragte an diversen Schulen an und fand schließlich Christa Keller in der Kirschenfeldschule in Nehren, die eine achte Klasse unterrichtet. Keller war zwar am Anfang auch eher skeptisch – „das ist doch sehr anspruchvoll“ – erhoffte sich aber, die Schüler durch das Projekt zum Lesen animieren zu können. Das scheint nicht unbedingt gelungen zu sein, wenigstens bei Patrick Schekies nicht. Der 14-Jährige liest nach wie vor höchstens Mangas (japanische Comics), aber das Lektorieren hat ihm doch Spaß gemacht. Vielleicht, weil er gerne schreibt und am allerliebsten Journalist werden würde. Aber auch Patrick musste – notgedrungen – einige Kapitel „Wuseli“ ganz genau lesen und zudem noch Fehler korrigieren, Anregungen einflechten, streichen, was ihm nicht gefiel und am Text feilen.T

T„Kinder denken nicht so und sie reden nicht so“, hörte Schmidt immer und immer wieder. Wie sie denken und reden, das notierten die 14- bis 16-Jährigen im Manuskript. Und tauschten nebenbei die altbackenen Rollschuhe im Buch gegen Inliner aus.T

TDas von den Schülern überarbeitete Manuskript nahm Rosemai M. Schmidt mit nach Hause und schrieb das Buch komplett um. Manches warf sie einfach raus, dafür verlieh sie Wuseli ein Gesicht, weil die Schüler bis dahin keine Vorstellung von der Hauptfigur und das kritisiert hatten. Sie gab ihm auch die Gestalt eines geheimnisvollen Zeitreisenden, den man, wie sie verrät, mit etwas Nachdenken sogar erkennt. Die Schüler machten sich inzwischen an die Illustrationen für das Buch, mit Stiften, Schere und Computer. Manchen hat das mehr Spaß gemacht als das Lektorieren, dem 14-jährigen Ismar Lucicanin zum Beispiel, der sagt: „Das hat mir sehr gefallen, denn ich male gern.“ Und Michael Tongern, ebenfalls 14, findet: „Die Illustration ist wichtig.“T

TKürzlich las Rosemai M. Schmidt ihren Lektoren aus dem neuen Manuskript vor, das jetzt wieder an den Verlag geht. Für die Schüler ist das Projekt aber noch lange nicht zu Ende. Der Verleger höchstpersönlich reist noch samt Druckmaschine aus Vechta an und demonstriert den Kindern, wie das Buch gedruckt wird. Gebunden wird es in Nehren bei der Buchbinderei Nädele – ebenfalls unter den gespannten Blicken einiger der Schüler. Die Pressegruppe, bestehend aus Jessica Bleibler, Patrick Schekies und Martin Weltz, die das Projekt dem STEINLACH-BOTEN vorstellten, kümmert sich schließlich auch noch um die öffentlichkeits-wirksame Präsentation des Buches. Und dann wird es im Buchhandel verkauft.T

TJetzt schon aber gibt es ein Fazit. Von der begeisterten Autorin. „Ich würde jedem, der für Kinder schreibt, empfehlen, sein Manuskript von Kindern lesen zu lassen.“T

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

11.4.2005

 

 

Das Manuskript ist weitestgehend fertig.

Morgen wartet die Klasse darauf, den neuen Wuseli kennen zu lernen.

Ich bin gespannt.

 

12.4.2005

 

Ein 94-Seiten-Skript kann man wohl keiner Klasse am Stück vorlesen. Außerdem dauert das seine Zeit, und Frau Wagner müsste schon sehr viel Unterrichtszeit ‚opfern’.  Daher gibt es einen Lesemarathon in Gruppen. Marathon ist es für die Autorin. Die Kinder wechseln.

Eine Gruppe von 3-4 Schülern kommt jeweils in den Nebenraum und hört einen Teil.

 

Die Kommentare sind sehr anders:

„Also, das ist jetzt viel spannender!“

„Wie geht das weiter? Das möchte ich schon gern wissen.“

„Könnte es sein dass ...?“ Versuche, den weiteren Verlauf zu erraten folgen.

„Kriegen wir dann am Schluss auch ein Exemplar für die Klasse?“

 

Auch jetzt ist viel Konzentration vonnöten, um dabei zu bleiben, aber es gelingt.

 

Was die Lesezeit betrifft, habe ich mich total verschätzt, weshalb ich nachmittags nochmals kommen muss, um den Schluss mit der letzten Gruppe zu lesen.

Danach bin ich heiser – wen wundert’s!

 

Mit den  - wohlgemerkt wenigen – Korrekturvorschlägen wandre ich nach Hause und vollende das Manuskript.

 

15.4.2005

 

Das Manuskript geht zum Verlag. Jetzt kann ich nur noch warten. Es ist ein ganz neues Gefühl, mein ‚Baby’ loszulassen.

Was für ein spannender Prozess! Und er ist noch nicht einmal zu Ende.

 

 

Unangenehme Überraschung:

 

Wuseli muss umgetauft werden. Es gibt ein Kuscheltier das so heißt, daher geben wir dem alten Herrn einfach den Namen Wuhseli.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

6.5.2005

 

 

Es ist eigentlich ein beweglicher Ferientag, dennoch kommen fünf Unverdrossene zum Fototermin. Da die Bilder der Schüler drucktechnisch nicht verwendet werden können – das war das Risiko – wurde entschieden, Szenen zu stellen und so zu versuchen, brauchbare Vorlagen zur Buchillustration zu erhalten. Das Landestheater in Tübingen verhalf uns zu einer respektablen Perücke, die aus Ismar – zumindest von hinten – einen waschechten Wuhseli zaubert. 

Wir fotografieren, obwohl klar ist, dass es noch einmal einen Termin geben wird, denn es sind gar keine Mädchen dabei. Es ist furchtbar kalt und regnerisch, aber irgendwie ist es witzig.

Am 10. März werden wir uns noch einmal treffen.

 

 

10.5.2005

 

 

Diesmal sind Jungs und Mädchen da. Und trotz der wenigen Zeit, die zur Verfügung steht,  ist die Ausbeute akzeptabel. Ich bin gespannt, ob sich mit Hilfe von Photoshop ein gutes Ergebnis erzielen lassen wird.

 

18.5.2005

 

 

Nach zwei Tagen Photoshop-Arbeit kann ich mit dem Ergebnis, denke ich zufrieden sein. Die Diskette ist unterwegs. Jetzt hängt es vom Verleger ab. Ich bin wirklich gespannt.

 

13.6.2005

 

 

Der Drucktermin in der Schule muss auf September verschoben werden. Aus verlagstechnischen Gründen. Auch so was kann passieren.
Aber das macht eigentlich nichts, denn erstens ist es machbar und zweitens ist es vielleicht auch angenehmer, die Aktion nicht gerade am Schuljahresende zu machen, wo eh alles drängt.

Die Fotos sind brauchbar. Das ist besonders toll.
Demnächst wird das Manuskript gesetzt.