Literat / Bild des Monats 01.2008

Nebelschwaden
hocken dampfend im Gesträuch,
warten auf Verstärkung.
Kälte
springt aus schattigen Gräben.
Ihre Zeit naht.
Sie wittern die Spannung,
umzingeln eisig
tropfende Perlen
an zitternden Zweigen.
Vor kurzem noch
zärtlich berührt
vom sanften Kuß der Wintersonne,
erschauern sie nun
vor klirrend starren Träumen.
Der Tag läßt los.
Der goldene Sonnenball -
die Vögel sehen es schweigend –
bettet sich auf Wolken schwimmend,
lacht noch einmal
über dem Horizont,
zupft noch einmal
im schwarzen Geäst
einsamer Bäume.
Mondsichel schwingt
in milder Zuversicht.
Läßt sich behutsam nieder
auf fernen Bergesrücken.
Nacht steigt aus den Tälern,
dunkler Blick
schattenreich
liegt still auf allem,
was ist.
Was sein wird?