Leute ekeln


Gestern war ich mit Paul beim Italiener.

Plötzlich sagte er:

„Erinnerst du dich an den Typ in der Emigration, der mit dem St. Stanislav-Orden? Du weißt schon, die Sache mit dem Schlachterbeil ....“
„Oh ja, schrecklich.“

Ein Ehepaar am Nebentisch vergaß zu kauen.

„Und an der Sorbonne, nach dem Jura-Studium, das mit der Studentin ...“, ich machte eine bedeutungsvolle Pause, „das arme Baby. Sie fanden es erst 1946, als er schon in Spanien war.“

Ein Mann neben uns ließ seine Gabel sinken.

„Aber“, wandte Paul ein, „überleg mal, was ihm im Lazarett in Moskau passierte. Kein Wunder, dass er seinen Kater „Check“ ... . Zum Glück war das Skalpell scharf ...!“

Hinter mir hörte ich einen Löffel zu Boden fallen.

„Und in der Filmschule in Lissabon“, wieder ich, „Arisches Schach“ sollte das sein ... . Zum Glück kam das Rote Kreuz schnell.“
„Ja“, fuhr Paul fort, „Schacharbeiter nannte er sich. Jemandem die Haut in Quadraten vom Rücken ... .“

Eine Dame presste sich die Serviette an den Mund.

„Und das Mannheimer Turnier, als er an einem Reporter, wie er es nannte, das chinesische Haftsystem ausprobierte. Nach der 21. Partie, nicht?“
Ja“, sagte ich, „eklig, ihm den Penis mit Sekundenkleber .... Objekt-Kunst sei das. Also echt.“

Das Ehepaar ging auffallend hastig, als unser Essen kam.

„Impotent wurde der Arme und versackte im Alkohol. Seine Psyche kuriert er in der Klapse, ist chronisch nervös! Denkt, er ist im Internierungslager ...! “

Der Kellner schaute zu uns herüber.

„Und in Estoril, die älteren Frauen ... 1927 Skalpe waren es ....“
Ich nickte:
„Das Todesurteil ist gerecht. Aber sie sind in Zeitnot, er hat TB und stirbt vielleicht vorher.“

Da warf uns der Kellner hinaus.

„Sag mal“, fragte ich Paul draußen, „wovon haben wir eigentlich geredet?“
„Keine Ahnung“, sagte er, „wieso?