Die Wortmagier - eine Gruppe von Schreibbegeisterten - trafen sich 14 Jahre lang regelmäßig im Nebenraum einer Tübinger Kultkneipe, um aus ihrer Phantasie und mit Liebe zu Wort und Sprache neue Welten entstehen zu lassen. Jeder einzelne hatte seine ganz eigene Art, Sprache lebendig zu machen, wodurch der Austausch besonders fruchtbar wurde. Nach jedem Treffen gingen sie neu motiviert nach Hause.
Die Ergebnisse fanden ihren Ausdruck in vielfältigen Lesungen und Veröffentlichungen.
Persönliche Veränderungen und ein plötzlicher Todesfall führten Ende 2015 dazu, dass sich die Gruppe auflöste.
Da jedoch die Wortmagier-Seite vor allem wegen der Ausschreibungen und Wettbewerbe im Netz einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat, soll sie erhalten bleiben.
Die Werkstatt war gedacht als Anregung für Interessierte und soll aus diesem Grunde ebenfalls erhalten bleiben.
Birgit Korell-Sampaio
Unterwegs - wir lebten während meiner Kindergartenzeit gerade in Langenhagen / Hannover - verfasste ich in höchstpersönlicher Schrift, die ich nur lesen konnte, wenn ich gerade schrieb, Briefe an den lieben Gott. Diese brachte ich zusammen mit meiner Puppe zum nächsten Briefkasten, wo Mäxchen, ein freundlicher Clown, mich hochhob, damit ich die Post ordnungsgemäß in den Behälter stecken konnte. Dieser war nur für große Leute gedacht, also entschieden zu weit oben angebracht.
Das waren meine aller ersten Erfahrungen mit dem Schreiben, wenngleich ich niemals einen Antwortbrief bekam. Aber den hätte ich damals sowieso nicht lesen können.
Dieser Zustand endete erst mit meinem Eintritt ins Schulleben.
Meine letzten schulischen Kämpfe focht ich dann in Sigmaringen aus, wo ich eine Zeitlang im zarten Alter von etwa 11 bis 13 Jahren etwas Taschengeld verdiente durch eigene Gedichte in der Lokalzeitung.
Als dann eines Tages kurz vor Schuljahresende mein Deutschlehrer mit einem Zeitungsexemplar in der Hand herumwedelte, in dem meine erste Kurzgeschichte fast herauspurzelte und mir vorwarf, ihm meine Talente bislang erfolgreich vorenthalten zu haben, was mir sonst eine wesentlich bessere Deutschnote hätte bescheren können, war ich von Stolz derart überwältigt, dass ich diese Betätigung fernerhin als gelungen abgehakt und an den nächsten Nagel gehängt habe. Schließlich galt es noch andere Talente zu entfalten.
Nur im sogenannten kleinem Kreis und für die berühmte Schublade verfasste ich gelegentlich Texte unterschiedlichster Art, die ich z.T. auch "liedermacher- oder protestsongmäßig" vertonte und gitarrenbegleitet vortrug. Ansonsten aber herrschte Alltag, bis ich nach vielen übervollen Lebensjahren innehielt und mich besann: "Da war doch noch etwas?!"
Ich traf interessante Menschen mit der gleichen Frage und der einfachen Antwort: "Da ist noch etwas!"
Und seitdem schreibe ich wieder - für mich und alle, die gern lesen.
Was ich so schreibe?
Bis jetzt Kurzgeschichten und Gedichte der unterschiedlichsten Art über die unterschiedlichsten Themen. Zwei dieser Geschichten und ein Gedicht sind bisher in Anthologien herauskommen. Weitere werden folgen.
Verschiedene Leseproben | |
Herzkirsche | |
Kevin | |
Glut unter der Asche | |
Mein Haar | |
Nachtfalter | |
Spinne im Ohr | |
Schaumbad mit Folgen | |
Grillen im Tal | |
Leidenschaft |
Hrsg. Christine Bienert Liebe Schmöker-Verlag ISBN 3-9809142-2-4 128 S. / 10,90 EUR | Anthologie mit Liebeslyrik | |||
Hrsg. Tobias Lorenz Gedanken im Netz 2 Verlag Videel OHG ISBN 3899066219 10,20 EUR | Anthologie mit Prosatexten | |||
Hrsg. Dierk Wettengel Der Frankfurter literarische Lustgarten 2005 Cornelia Goethe Akademie Frankfurt am Main ISBN 3933800137 18 EUR | Anthologie mit Prosatexten |